von Daniela Stollenwerk
Rechnet man die Strecken aller 600 Autos zusammen, die sie vom Kreisverkehr bis zu ihrem vorübergehenden Abstellort zurücklegen, so erhält man im Jahr insgesamt den Erdumfang.
Angenommen, all diese Autos hätten einen kurzen Anfahrtsweg von nur zwei Kilometern: Dann wäre die im Jahr zurückgelegte Strecke dieselbe, als führe man 7000 Mal von Sankt Augustin nach Rheinbach, von dort nach Hennef und dann wieder zurück nach Sankt Augustin. Dabei werden mehr als 30.000 Liter Benzin verbraucht.
Mit dem Metall der Autos zum Mond
Erleichtert man die 600 Autos um ihr Eisen und Aluminium, so ergibt das 610 Tonnen Metall. Damit könnte man eine Stange von einem halben Millimeter Durchmesser herstellen: Obwohl sechsmal mehr Eisen vorhanden ist, wäre eine reine Eisenstange nur zweimal so lang wie eine reine Aluminiumstange.
Zusammengeklebt würden sie eine halbe Million Kilometer weit reichen, also 100.000 Kilometer hinter den Mond. Der Mond liegt maximal rund 410.000 Kilometer von der Hochschule entfernt.
Wenn die Stange umfiele, so könnte sie sich mehr als zwölfmal um die Erde wickeln. Das ergibt etwa dieselbe Strecke wie die im Jahr zurückgelegte der 600 Autofahrer, wenn sie einen Anfahrtsweg von zweieinhalb Kilometern hätten.
Ein Berg – aus Mondgestein, aus Wasser?
Würde man das Material der gesamten Mondoberfläche bis in eine Tiefe von einem halben Zentimeter abtragen, so könnte man damit auf den etwa 50 Quadratkilometern zwischen den drei Hochschulstandorten einen Berg von mehr als zehn Kilometern Höhe aufschütten. Dieser würde jedoch gleich wieder versinken, da der Erdmantel einen so hohen Berg nicht tragen kann.
Hingegen ein Berg aus dem Regenwasser, das im Jahr auf der Fläche zwischen den drei Standorten fällt, wäre nicht einmal drei Meter hoch. Doch könnten sich alle Studierende und Hochschulmitarbeiter etwa 140 Jahre lang mit diesem Wasser versorgen.
Die Sonne verschlingt Planeten
Den Mond vollständig mit dem Regenwasser zu füllen, würde vier Billionen Jahre dauern. Vorher, nach nur sieben bis acht Milliarden Jahren, wäre die Sonne allerdings zu einem Roten Riesen geworden. Damit wird sie sich ausdehnen und Merkur und Venus verschlucken – nicht jedoch die Erde. Dennoch, durch die Veränderung der Sonne wird die Erde, auf der nur mehr Lavameere existieren, wahrscheinlich in die Sonne gezogen und ebenfalls verschlungen.
Und nach noch immer weit unter einem Billion Jahren hätte die Sonne längst schon ihre Endphase als Weißer Zwerg erreicht. In dieser Zeit umkreisen Erde und Mond, beziehungsweise ihre Überreste, als Teil des planetaren Nebels die Sonne.
Ob nach den genannten vier Billionen Jahren die Sonne jedoch bereits als Schwarzer Zwerg im optischen Spektralbereich erloschen ist, ob das je geschehen wird, das ist noch nicht bekannt.
Weiterführende Links:
Wissen für Angeber – Zahlen, bitte!
NASA – Fakten zur Sonne
Mondforschung – Wasser und Silber unter der Mondoberfläche
Schwarzer Zwerg – eine hypothetische Spätphase
Ein Gedicht, das scheinbar mit gar nichts mit alledem zu tun hat
Artikel vom 14.12.2011
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